Deutsche Gesellschaft für Photographie, Oktober 2021:
„Die Suche nach der Seele einer Stadt ist bereits in »Paris de nuit« (Brassai, 1932-1933) »Pariser Formen« (Otto Steinert, 1950) und »Die Jahre« (Janos Frecot, 1964-1966) Thema der Photographie. Aber in den Serien von Alexander Steffen (1967) werden auch Aspekte der Gentrifizierung wie Graffiti auf Mauern und Brandwänden, Werbung an Ladengeschäften und die Vielfalt der „Leerstände“ dokumentiert, es sind „lost places“ im Stadtbild. Die Alltagssituationen seiner Photographien „Freiflächen, Brandmauern, Ladenfronten, Graffitis“ sind nur temporär in einem sich ständig wandelnden Stadtbild. In über 10 Jahren entstand ein Archiv, das ein persönliches Statement ist und die Frage nach der Nutzung des Stadtraums stellt.“
tip berlin, 25_2021:
„Steffen beobachtet und dokumentiert die Veränderungen, über 10.000 Fotos sind bei seinen Stadtwanderungen entstanden. Ein enormes Archiv, aus dem er die besten Aufnahmen herausgesucht hat: „Vanishing Berlin“ ist ein wichtiges Zwischenzeugnis einer sich immerzu wandelnden Stadt.“
Brennpunkt, 1_2022:
„Die Fotografien wecken Erinnerungen an ein Berlin, das im Begriff ist, vollständig zu verschwinden – und sind doch weit mehr als eine wehmütige Rückschau.“
Der Tagesspiegel, 07.01.2022:
„‚Vanishing Berlin‘ – das meint die alte, vertraute, bei aller Ramponiertheit liebgewonnene, doch allmählich dahinschwindende Stadt, verbunden mit einem Verlust an Tradition, Farbigkeit, Lebensqualität. […] Das zweifellos als politisch zu verstehende Motiv seiner fotografischen Erkundungen beschreibt Steffen als den ‚Wunsch, die Seele von Berlin einzufangen‘, und sein Buch als ‚eine Einladung, meiner Spurensuche zu folgen‘. Er findet diese Spuren in den längst erloschenen Neonreklamen ehemaliger Geschäfte, in Altimmobilien, die alle Stufen des Verfalls zeigen oder schon von Abrissbaggern heimgesucht wurden, oder auch in verwaisten Kinoeingängen wie dem des Colosseums in Prenzlauer Berg.“